Online-Fortbildung Physiotherapie für Kaderathlet*innen

  26.05.2020
Das Format der Online-Fortbildungen wird von Trainer*innen bereits sehr gut angenommen. Am letzten Samstag gab es erstmals einen Online-Workshop, zu dem alle Kaderathlet*innen eingeladen wurden.

Als Referenten konnte das Team Leistungssport Andreas Lücke, Osteopath und Physiotherapeut mit eigener Praxis in Frankfurt-Sachsenhausen, gewinnen. Da aktuell noch keine, wie sonst üblich, physiotherapeutische Betreuung am Bundesstützpunkt in Frankfurt angeboten werden kann, kam dieser Maßnahme besondere Bedeutung zu. Andreas Lücke, der bereits Präsenzworkshops mit einigen HLV-Kaderathleten*innen durchgeführt hat, wählte für seinen Online-Auftritt ein sehr anspruchsvolles Thema: „Wie kann eine verbesserte Brustkorbbeweglichkeit für mehr Freiheit in den Hüftgelenken sorgen?“

Lücke begann seinen Workshop mit unterschiedlichen Tests, die die teilnehmenden Athlet*innen „am Bildschirm“ nach seinen Vorgaben durchführten, um eine Aussage über die aktuelle Beweglichkeit der Hüftgelenke treffen zu können. Die Anatomie des Brustkorbs, des Schultergürtels, des Zwerchfells, des Beckens und der Lendenwirbelsäule sowie deren Wechselwirkungen wurden vom Referenten beschrieben. Nach diesem theoretischen Teil folgten diverse Übungen in Rückenlage, im Sitzen und im Stand, die alle Teilnehmer nachmachen konnten und eine höhere Mobilität des Brustkorbs und der Brustwirbelsäule zum Ziel hatten. Nach jeder Übungseinheit ließ Andreas Lücke die zu Beginn erfolgten Tests erneut durchführen, damit die Teilnehmer sofort eine eigene Erfolgskontrolle hatten. Am Ende dieses sehr interessanten und überaus lehrreichen Workshops gab es für die Teilnehmer*innen die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Das Feedback der Kaderathlet*innen war durchweg positiv, auch wenn ein solcher Workshop im Online-Format gewisse Grenzen setzt: „Es war schon ziemlich anstrengend, den theoretischen Erläuterungen immer zu folgen. Und ohne konkrete Korrektur ist es nicht einfach selbst zu wissen, worauf man genau achten soll. Denn die exakte Ausführung der Übungen und die Details jeder Bewegungsposition sind sehr wichtig“, resümierten die Athlet*innen.

Der Zusammenhang zwischen verbesserter Beweglichkeit im Brustkorb und daraus resultierender vergrößerter Bewegungsfreiheit der Hüftgelenke, stieß besonders bei den teilnehmenden HLV-Cheftrainern auf Interesse: Schließlich lässt sich über diesen methodischen Ansatz die Regeneration und die Technik einzelner leichtathletischer Disziplinen gleichermaßen optimieren.

Daher denkt HLV-Leistungssportreferentin Gudrun Rouhi schon über einen weiteren Workshop mit Andreas Lücke nach – dann für Trainer.

erstellt von Robert Schieferer