Das Team Darmstadt hat bei den 56. Internationalen Schülerspielen (ICG) in Leon (Mexiko) einmal mehr eindrucksvoll die Farben der Wissenschaftsstadt vertreten. Sowohl die Schwimmer und Schwimmerinnen als auch die Leichtathleten und Leichtathletinnen konnten sich gegen die internationale Konkurrenz behaupten und herausragende Leistungen erzielen.

Die International Children's Games (ICG) sind eine sportliche Großveranstaltung für Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren, die seit 1969 jährlich in einer anderen Stadt auf der Welt stattfinden. Nach den letzten Austragungsorten Coventry (Großbritannien) und Daegu (Südkorea) war in diesem Jahr Leon, Mexiko, an der Reihe.

Vor den Schülerspielen wurde dieses Jahr ein Vorabprogramm eingebettet. Auf dem Hinflug  machte das Team Darmstadt einen viertätigen Zwischenstopp in Houston und lernte im Schnelldurchlauf den amerikanischen Lebensstil kennen. Aufgrund des vorherigen Hurricanes und des Tornados in Texas war der Aufenthalt von zum Teil unerwarteten Umständen geprägt. So wurde beispielsweise der Weg zum Hotel aufgrund von Stromausfällen und der nicht funktionstüchtigen Metro in mehreren Etappen mit dem Bus zurücklegt.

Vor Ort genoss das Team Darmstadt die Vorzüge einen riesigen Shopping-Mall, erlebte ein Baseballspiel der Houston Astros, welches mit einem 12-minütigen Feuerwerk endete, besuchte das beeindruckende Space Center und probierte klassische amerikanische Burger. Besonders faszinierte das Space Center mit Einblicken in das Weltall, einschließlich eines ausgedienten Space Shuttles sowie einer imposanten Weltraumrakete. Nach diesen ereignisreichen Tagen ging es weiter zu den Schülerspielen in Mexiko.

Vom 15. bis 19. Juli 2024 trafen sich in Leon insgesamt 1.500 Athleten und Athletinnen, Trainer und Trainerinnen und Delegierte aus 60 Städten und 30 Ländern, um sich in acht Sportarten zu messen und internationale Freundschaften zu schließen. Die Darmstädter Delegation bestand in diesem Jahr aus 12 Jugendlichen, dem Leichtathletiktrainer Bryan Renner, der Schwimmtrainerin Chantal Noe und dem Delegationsleiter Felix Gerbig. Die Delegation wurde durch den Oberbürgermeister Hanno Benz, sowie die Bürgermeisterin Barbara Akdeniz, die Teil des ICG-Komitees ist, komplettiert.

Bei den Leichtathletikwettkämpfen mussten die Athleten und Athletinnen, aufgrund des wechselhaften Wetters auf 1800 Metern Höhe mit viel Regen, durchgehend flexibel bleiben. Was sie jedoch nicht davon abhielt, ausgezeichnete Erfolge zu erzielen.

Die Darmstädter Mittelstreckenläufer Max Elbracht und Jono Kempin (beide ASC Darmstadt) überzeugten über 1500 Meter. Im Vorlauf sicherten sich beide einen Platz im Finale. Im Endlauf bestätigten sie dies mit erneut starken Rennen und belegten am Ende ausgezeichnete Plätze: Max Elbracht wurde Sechster in 4:24,50 Minuten, Jono Kempin folgte dicht dahinter auf Rang sieben in 4:26,63 Minuten.

Marlene Krall (TG Traisa) zeigte sich über 100 Meter und im Weitsprung vielseitig. Im Weitsprung erreichte sie mit 4,75 Metern den 16. Platz. Über 100 Meter erreichte sie nach einem starken Vorlauf (13,10 Sekunden) und Halbfinale (13,23 Sekunden) das B-Finale, in dem sie den fünften Platz belegte.

Antonia Werner (SG Egelsbach) ging über 80 Meter Hürden und 400 Meter an den Start. Über 80 Meter Hürden belegte sie sowohl im Vorlauf als auch im Finale den achten Platz. Über 400 Meter verzichtete sie nach dem 8.Platz in den Vorläufen allerdings, leicht angeschlagen, auf das Finale. 

Emmy Pfouga (ASC Darmstadt) war im Kugelstoßen am Start und erreichte im sehr stark besetzten Finale mit 11,24 Metern den neunten Platz. Mit dieser Leistung hätte sie im Jahr zu vor in Korea um die Medaillen mitgekämpft.

Leandros Agrafiotis (ASC Darmstadt) überzeugte sowohl im Weitsprung mit neuer Bestleistung (6. Platz mit 5,40 Metern) als auch im Hochsprung. Im Hochsprung sprang er mit 1,65 Metern auf einen hervorragenden dritten Platz und sicherte sich damit die Bronze-Medaille.

Die Rückreise entwickelte sich für das Team Darmstadt zu einem unerwarteten Abenteuer. Aufgrund von Flugausfällen verzögerte sich die Heimreise erheblich, und das Team musste nach zweimaliger Übernachtung in verschiedenen Gruppen und über Umwege (über Mexico City und dann über San Francisco bzw. New York) nach Hause reisen. Trotz dieser Herausforderungen unterstützten sich die Athleten und Athletinnen gegenseitig, was zu vielen wertvollen Erfahrungen und Erinnerungen führte.

Die Teilnahme an den ICG bot den Jugendlichen aus Darmstadt nicht nur die Chance, ihre sportlichen Fähigkeiten international zu präsentieren, sondern auch neue Kulturen und Freundschaften zu entdecken. Die beeindruckende Teamleistung und der hervorragende Teamgeist unterstrichen, wie sehr die jungen Sportler und Sportlerinnen die internationale Atmosphäre genossen haben.

Im kommenden Jahr finden die International Children’s Games in der estnischen Hauptstadt Tallinn statt.

Felix Gerbig